Gedanken rund um den Futternapf
Ein herzliches Hallo an die Leser und Leserinnen meines Erfahrungsberichts über wertvolles und artgerechtes Hundefutter.
Habt ihr euch schon einmal Gedanken darüber gemacht, wie es den Tieren zur Lebzeit ergangen ist, die im Futternapf eurer Lieblinge landen?
Für viele Tierhalter ist es vor allem wichtig, dass das Futter die nötigen Nährstoffe für die Vitalität und Gesundheit ihres Haustiers enthält – und das ist grundsätzlich auch richtig. Doch meistens wird dabei übersehen, wie die Lebensbedingungen der Tiere waren, die dieses Futter liefern.
Seit unsere Hündin Bamia 2015 bei uns eingezogen ist, habe ich mich intensiv mit dem Thema Hundefutter auseinandergesetzt. Ich habe persönlich mit Anbietern aus der Schweiz gesprochen und mit vielen anderen aus dem In- und Ausland per E-Mail kommuniziert.
Woher kommt das Fleisch?
Kauft ihr Hundefutter aus der Schweiz, das mit Schweizer Fleisch hergestellt wurde, tut ihr bereits einen wichtigen Schritt für das Tierwohl. In der Schweiz gelten strenge Tierschutzgesetze, und die Tiere müssen meist keine langen Transportwege zum Schlachthof zurücklegen.
Es gibt auch gute Anbieter aus Deutschland, Österreich und England, die das Wohl der Tiere im Blick haben. Es soll auch im Norden, zum Beispiel in Schweden, hochwertiges Hundefutter geben – das habe ich allerdings noch nicht selbst überprüft. Von Futter, das aus südlicheren oder östlicheren Ländern kommt oder dessen Herkunft nur mit “EU” angegeben ist, halte ich nichts.
Inzwischen gibt es auch immer mehr Anbieter von Hundefutter aus Freilandhaltung, oft aus Familienbetrieben – das begrüsse ich sehr und kaufe darum nur noch dieses Futter.
Fleisch von welchem Tier?
Ich kaufe nie Hundefutter mit Lamm- oder Kalbfleisch. Schaf- und Rindfleisch sind eine gute Alternative, da hier keine Jungtiere geschlachtet werden müssen.
Pferdefleisch ist zwar ein hochwertiges Fleisch, aber leider bieten kaum Schweizer Anbieter dieses an, da es in der Schweiz nicht genug Pferdefleisch gibt. In der Regel stammt es aus Frankreich oder anderen Ländern. Für viele Menschen ist ein Pferd zudem ein Haustier, weshalb ich auf Pferdefleisch verzichte. Wir Menschen essen schliesslich auch kein Hundefleisch.
Was aus meiner Sicht ebenfalls nicht geht, ist Futter, welches aus Tieren hergestellt wird, die bei uns nicht heimisch sind, wie zum Beispiel Kängurus.
Und wie sieht es mit Fisch aus?
Das Geschäft mit Fisch, vor allem in den Weltmeeren, ist ein echtes “Drecksgeschäft” aufgrund des Beifangs. Leider gibt es keine Methode, um diesen Beifang zu vermeiden, da immer mit riesigen Netzen gefischt wird. Kaputte Netze werden einfach im Meer zurückgelassen, was dazu führt, dass sich viele Tiere, vor allem Schildkröten, darin verfangen und qualvoll sterben. Auch Flossen werden oft abgetrennt.
Leider kann man auch den so beliebten Lachs nicht nachhaltig fangen, ausser man fischt ihn selbst in Alaska. Die einzige Alternative wäre Bio-Lachs aus europäischer Zucht – dieser landet jedoch leider nur auf den Speisetellern der Menschen und nicht im Hundenapf. Die Meere sind leergefischt, und die Nachfrage nach Lachs ist riesig.
Was tun, wenn Omega-Fettsäuren so wichtig sind?
Hier sollte man so gut wie möglich auf Lachs und Lachsöl verzichten. Der beste Lieferant für Omega-Fettsäuren ist der Hering. In Deutschland gibt es Familienbetriebe, die Heringe für Hundefutter züchten. Alternativen zu Lachsöl sind Leinöl und Hanföl, die genauso viele Omega-Fettsäuren liefern.
Wenn ihr das richtige Futter für euren Hund gefunden habt – das auf das Tierwohl ausgerichtet ist, gut vertragen wird und gut schmeckt – könnt ihr den Fleisch- und Fischkonsum noch weiter reduzieren, indem ihr es zu 30 bis 50 % mit Insektenfutter oder vegetarischem Futter mischt.
Mein Fazit: Weniger Fleisch und Fisch für unsere Haustiere – und trotzdem ein gesundes Leben für sie.
Bei Fragen stehe ich Euch gerne zur Verfügung.
Eure Züchterin
Sonja